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Rathaus

Ein kleiner Appell an alle, die den Frühling lieben


Der Herbst hat seine eigene Ruhe. Die Blätter tanzen, die Luft riecht nach Erde – und irgendwo in einer Eiche oder einem Buchsbaum sitzt eine kleine Raupe und träumt vom großen Fressen. Die Menschen träumen lieber vom Frühling mit Blättern statt Gespinsten.

Unsere stillen Verbündeten mit Flügeln. Man erkennt sie sofort – Blaumeise, Kohlmeise, Rotkehlchen. Keine großen Worte, keine Dienstpläne, keine Egos – sie tun einfach, was getan werden muss: Sie fressen Raupen. Viele Raupen. Und dass mit einer Begeisterung, als hätten sie den Frühling persönlich erfunden.

Ein Meisenpaar beispielsweise schafft mehrere Hundert Raupen am Tag – das ist kein Hobby. Das ist Prävention auf höchstem Natur-Niveau. Das ist kommunaler Klimaschutz in seiner elegantesten Form.

Wie auch Sie die gefiederten Helfer unterstützen können:

  • Ab November das „Meisenrestaurant“ eröffnen – Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Fettfutter
  • Auf Chemie verzichten – Meisen essen lieber bio
  • Nistkasten aufhängen – Südostlage, 2 bis 3 m hoch positionieren, am besten ohne Katzenterrasse

Ein paar Körnchen im Winter sind kein großer Aufwand, aber Ihr Liebesbrief an den Frühling. 

Das Weihnachts- und Silvester-Menü für gefiederte Gäste

Auch Vögel feiern – nur ohne Feuerwerk. Wenn draußen Frost und Stille herrschen, freuen sich unsere kleinen Nachbarn über ein festliches Buffet. Als Vorspeise sind Sonnenblumenkerne und Haferflocken perfekt. Zum Hauptgang darf ungesalzener Schmalz oder Rindertalg, gemischt mit Samen, serviert werden. Und zum Dessert Apfelstückchen oder getrocknete Beeren anbieten. Bitte füttern Sie keine Reste vom Raclette oder Plätzchen.

Und falls Sie zu Silvester Böller zünden, dann möglichst erst nach Mitternacht, denn die Meisen schlafen früh. 

Frühjahrs-Menü – wenn die Natur wieder Hunger bekommt

Sobald die Sonne Kraft gewinnt und das erste Grün sprießt, beginnt für unsere gefiederten Freunde die Hochsaison: Nachwuchs, Nestbau, Dauerstress. Dann heißt es: Protein, bitte!

Kleine Portionen getrockneter oder lebender Mehlwürmer, Insektenfutter und weiches Obst sind das perfekte „Power-Frühstück“ für hungrige Jungvögel. Ab April darf die Futtermenge langsam sinken. Dann übernimmt die Natur wieder das Catering.

Die Buchsbaumzünsler und Eichenprozessionsspinner – klein, grün und übermotiviert

Sie haben Stil. Aber leider denselben Geschmack wie Menschen, wenn es um gepflegte Gärten geht. Aber wer sie jetzt im Herbst entdeckt, spart sich im Frühjahr das grüne Drama.

So bleibt Ihr Garten gelassen:

  • Buchsbäume prüfen – wer früh findet, hat später Ruhe
  • Befallene Triebe nicht in Kompost oder Biotonne entsorgen, sondern in einer kleinen feuerfesten Schale verbrennen (bei größeren Mengen das Verbrennen bei der Gemeinde anmelden)
  • Pheromonfallen aufstellen – quasi die Dating-App, die nur Enttäuschungen produziert

Ein kurzer Kontrollgang kostet nur wenige Minuten – und rettet das, was monatelang gewachsen ist.

Und jetzt sind Sie dran!

Man kann viel über Klimaschutz reden – oder einfach Futter streuen.
Man kann viel planen – oder einen Nistkasten aufhängen.
Große Veränderungen beginnen oft mit kleinen Gesten. Unsere Meisen brauchen keine Verordnung, um zu helfen. Aber sie freuen sich, wenn wir ihnen das Leben ein bisschen leichter machen.

Eröffnen Sie Ihr „Meisen-Bistro“, prüfen Sie Ihren Buchsbaum – und erzählen Sie es weiter: In Groß-Zimmern hat der Frühling schon reserviert. Und auf der Gästeliste stehen Sie, die Meisen und andere Singvögel – und eine Portion guter Laune.