Kläranlage

Kläranlage

Gewässerschutz beginnt schon vor der Kläranlage

Ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Kläranlage als auch zur Senkung der Betriebskosten sind schon die direkt nach dem „Verschmutzungs- bzw. Produktionsprozess“ abgetrennten, besonders stark verschmutzten Abwässer, die einer gesonderten Entsorgung zugeführt werden müssen. Dies gilt auch für alle Haushalte, aber auch für die Gastronomiebetriebe, die auf keinen Fall Öle und Fette (z.B. von Fritteusen, Pfannenreste, Lebensmittelzubereitung etc.) über das Abwasser entsorgen sollten. 

Öle, Fette und Feuchttücher dürfen auf keinen Fall  über das Abwasser entsorgt werden

Ein besonderes Problem bilden in letzter Zeit die Feuchttücher, die sich im Kanal nicht zersetzen und zu einem Abflusshindernis verknäulen. Hier bilden sich „Verzopfungen“, die in den Pumpwerken die Pumpen regelmäßig verstopfen. Diese Störungen können nur durch eine Pumpenreinigung und Kanalspülung behoben werden. Neben erhöhten Betriebskosten besteht auch die Gefahr eines Rückstaus in die Hausanschlüsse. Abgesehen davon sind diese Arbeiten auch sehr unangenehm für die Mitarbeiter der Kläranlage.

Essensreste im Kanal bilden die ideale Nahrungsgrundlage für die Vermehrung der Ratten, die zur Plage werden können. Die jährliche Kanalrattenbekämpfung bringt nur einen Teilerfolg, wenn weiterhin Lebensmittel über den Hausanschluss in den Kanal entsorgt werden. Auch die fachgerechte Entsorgung von überzähligen und abgelaufenen Medikamenten ist sehr wichtig. 

Medikamente müssen fachgerecht entsorgt werden! Beratungsservice der Apotheken nutzen!

Auf keinen Fall dürfen Medikamente über Toilettenabwässer entsorgt werden. Im Abwasser lösen sich die pharmazeutisch wirksamen Verbindungen und können im biologischen Abbauprozess möglicherweise neue Verbindungen entstehen lassen. Eine mechanisch-biologisch arbeitende Kläranlage kann diese Verbindungen nicht aus dem Abwasser entfernen, sodass stabile Verbindungen wie Hormone, Antibiotika, Schmerzmittel etc. auf Organismen im Gewässer wirken. Für die Entsorgung bieten die Apotheken meistens einen Beratungsservice an. Medikamente sollen derzeit sicher verpackt über den Hausmüll entsorgt werden.

Hohe Belastung der Gersprenz mit Medikamentenrückständen und Pflanzenschutzmitteln!

2004 wurde eine hessenweite Untersuchung der Fließgewässer durchgeführt. Ergebnis war, dass die Gersprenz mit Pflanzenschutzmitteln (PSM)- und Medikamenten-Rückständen sehr hoch belastet ist. 

Ein nicht unerheblicher Anteil der sehr schwer abbaubaren chemischen Verbindungen gelangt über die Kläranlagen in die Fließgewässer. Hier sind alle Bürger aufgefordert, keine PSM, insbesondere Herbizide, auf befestigten Wegen, Plätzen und Grünanlagen aufzubringen, die in unmittelbarer Verbindung zur Kanalisation stehen.