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Archiv

Kulturhistorischen Bestand für die Nachwelt erhalten


Der neu erstellte Archivraum im grundsanierten  Groß-Zimmerner Rathaus erhielt jetzt ein Großteil seines schriftlichen Kulturgutes zurück. Im Vorfeld der Rathaussanierung erstellte die Archivberatung des Hessischen Landesarchives in Darmstadt ein Gutachten über den Zustand des Gemeindearchives. Darin wurde die Gemeinde Groß-Zimmern aufgefordert ihren per Landesgesetz vorgeschriebenen Auftrag, zum Erhalt des schriftlichen Kulturgutes in Hessen, zu erfüllen. An zahlreichen historischen Akten nagte der Zahn der Zeit. Viele Einbände von Grund- und Rechnungsbüchern waren aufgrund der langjährigen Lagerung erheblich beschädigt. Zahlreiche Dokumente wiesen Wasserschäden auf und an ihnen wurden Spuren von Schimmel festgestellt. Die politischen Gremien der Gemeinde Groß-Zimmern sprachen sich im Jahr 2019 dafür aus, das gesamte Archivmaterial einer fachgerechten Säuberung und Verpackung zu unterziehen. Die Papiere wurden entsäuert und somit die Haltbarkeit auf Jahrzehnte verlängert. Mehrere Bücher, dessen Einbände beschädigt waren, müssen noch neu gebunden werden.

Im LKW wurden die 6.000 Jurismappen verpackt auf Paletten zurück ins Rathaus gebracht.

Aufgrund der großen Menge an Archivmaterial wurde entschieden, das Archivgut der Gemeinde Groß-Zimmern in drei Abschnitten zu restaurieren.

Um die notwendigen Maßnahmen finanziell stemmen zu können wurde im Frühjahr 2019 beim Ministerium für Wissenschaft und Kunst ein Antrag auf Förderung gestellt. Aus Mitteln des Landesprogramms zum Erhalt des schriftlichen Kulturguts in Hessen wurden 118.500 Euro genehmigt. Die Gemeinde Groß-Zimmern steuerte 30.000 Euro bei.

Somit konnten im ersten Schritt ca. 3.000 Einzelseiten manuell von Schmutz und Schimmel befreit werden. Zuvor wurden alle Archivalien in einer Datenbank erfasst, das Gewicht ermittelt, biologisch vorgeprüft und in Schadensklassen eingeteilt. Abschließend wurde das Archivmaterial in ca. 6.000 Jurismappen und ca. 350 Archivboxen neu verpackt und gekennzeichnet.

Im zweiten Schritt wurde für das Jahr 2020 ein erneuter Förderantrag zur Entsäuerung gestellt. Auch dieser wurde genehmigt und vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. 64.000 Euro aus der Förderung des Ministeriums und der Beitrag der Gemeinde Groß-Zimmern in Höhe von 16.000 Euro wurde in die Entsäuerung des Archivmaterials der Archive Groß- und Klein-Zimmern investiert.

„Im dritten und letzten Schritt möchten wir nun die notwendigen Restaurierungsarbeiten an etwa 474 Einbänden sowie die Entsäuerung und Reinigung von Restbeständen und die Digitalisierung von Zeitungsbänden und Standesamtsbüchern vornehmen“, so Bürgermeister Achim Grimm, der hofft, dass auch dieses Vorhaben vom Land Hessen finanziell unterstützt wird.

Oliver Zinn (links außen) und sein Team beim Einräumen des bereits restaurierten Archivgutes.

Ein weiterer Förderantrag, der derzeit in Bearbeitung ist, wurde gestellt. Für die abschließende Maßnahme wurden Kosten in einer Gesamthöhe von 148.000 Euro ermittelt. Sofern der Antrag genehmigt wird, erwartet die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 113.000 Euro.

Für die Gesamtmaßnahme wären dann Kosten von insgesamt 376.500 Euro entstanden, davon Fördermittel in einer Gesamthöhe von 295.500 Euro. Aus dem Gemeindesäckel wären dann insgesamt 81.000 Euro zur Sanierung des Gemeindearchives geflossen.

Bürgermeister Achim Grimm bedankte sich bei der Anlieferung der Archivalien bei den Verantwortlichen des Staatsarchives in Darmstadt für die außerordentlich tatkräftige Unterstützung während der gesamten Restaurierungsarbeiten. Weiterhin dankte er Oliver Zinn, dessen Firmen bisher alle Restaurierungsarbeiten zur vollsten Zufriedenheit der Gemeinde Groß-Zimmern durchführten.