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Klima, Wald und Gespräche im Grünen
Bei bestem Frühlingswetter nahmen rund 40 Bürgerinnen und Bürger am Samstag, den 26. April 2025, an einem informativen Waldrundgang im Gemeindewald Groß-Zimmern teil. Die Veranstaltung, organisiert von der Gemeinde, wurde von Försterin Lara Kieselack geführt und Bürgermeister Mark Pullmann begleitet. Von 10 bis 12 Uhr führte der Rundweg durch ausgewählte Bereiche des Waldes und bot an fünf Stationen Einblicke in aktuelle Themen der Forstwirtschaft und des Naturschutzes.
Im Mittelpunkt stand zunächst das Förderprogramm KLAWAM (Klimaangepasstes Waldmanagement). Försterin Lara Kieselack erläuterte Maßnahmen wie die Ausweisung von 3.500 Habitatbäumen sowie Flächenstilllegungen zur Förderung der Artenvielfalt und Anpassung an den Klimawandel.
Weitere Stationen befassten sich mit dem Zustand des Waldes: Besonders die Randbepflanzungen mussten nach einem Ausfall von rund 50 Prozent – verursacht durch Trockenheit – nachgebessert werden. Die Försterin sprach über Standortfaktoren, die Rolle der Wasserverfügbarkeit sowie über Naturverjüngung und die Einführung alternativer, klimastabilerer Baumarten.
Auch der Naturschutz kam nicht zu kurz: Teiche im Wald wurden in jüngerer Zeit freigeschnitten, um Lebensräume für Amphibien und andere Tiere zu erhalten. Ein weiterer Halt galt der Holznutzung – anhand eines Holzpolters wurde über die nachhaltige Verwendung des Rohstoffs in unterschiedlichen Bereichen der Holzindustrie informiert.
Die letzte Station des Rundgangs führte zu einem ganz besonderen Baum: dem ersten offiziell ausgewiesenen Methusalem-Baum im Gemeindewald Groß-Zimmern. Es handelt sich um eine imposante alte Eiche, für den Bürgermeister Mark Pullmann gemeinsam mit seiner Familie kürzlich eine Patenschaft übernommen hat.
An diesem Ort erläuterte Mark Pullmann die Hintergründe des Projekts: Der Verein „Methusalembäume“ wurde von den 13 Kommunen des Forstbereichs Dieburg ins Leben gerufen, um besonders alte und ökologisch wertvolle Bäume langfristig zu schützen.
„Jede Bürgerin, jeder Bürger – aber auch Vereine oder Unternehmen – können mit einer Spende ab 500 Euro eine Patenschaft übernehmen“, erklärte der Bürgermeister. „Man darf sich dann einen der ausgewählten Bäume aussuchen. Eine Plakette mit dem Namen des Paten macht das Engagement sichtbar.“
Im Gemeindewald Groß-Zimmern gibt es bereits mehrere beeindruckende Altbäume, die das Potenzial zum Methusalem-Baum haben. Wer Interesse an einer Patenschaft hat, kann sich direkt an Bürgermeister Pullmann wenden.
Zwischen den Stationen nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für persönliche Gespräche mit der Försterin und dem Bürgermeister. Für das leibliche Wohl sorgte Mark Pullmann, der in seinem Bollerwagen nicht nur seine Tochter, sondern auch Wasser, Apfelschorle und kleine Süßigkeiten durch den Wald zog.
Treffpunkt und Ende des Rundgangs war die Waldschule, die als außerschulischer Lernort für die Umweltbildung fungiert und auch die Wald-KITA beheimatet.
Fotos: Holzverwendung und -eignung der eigens für die unterschiedlichen Bereiche der Holzindustrie gefällten Bäume (Foto oben) war Thema an einer der fünf Stationen des Waldspaziergangs (Foto unten)
Försterin Lara Kieselack und Bürgermeister Mark Pullmann (Foto oben); Patenschaft für den ersten ausgewiesenen Methusalembaum (Foto unten links); zweistündiger Waldspaziergang mit Bollerwagen bei schönstem Frühlingswetter (Foto unten rechts)