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Soldatenfriedhof

Jeder Verstorbene soll einen Namen erhalten

Mit 80 Tonziegeln wurde ein Anfang gemacht

Wissenschaftlich erarbeitete Informationstafeln informieren jetzt auf dem russischen Soldatenfriedhof in Klein-Zimmern über das Schicksal von mehr als 400 anonymen Toten. Sie kommen aus der Sowjetunion und waren als Kriegsgefangene zwischen 1941 und 1945 in einem Lazarett im St. Josephshaus in Klein-Zimmern untergebracht. Ihre letzte Ruhe fanden sie auf dem russischen Soldatenfriedhof. Dort trafen sich am 22. Juni 2021, dem 80. Jahrestag des Einmarsches der deutschen Wehrmacht in die Sowjetunion, etwa 200 Menschen, zu einer würdevollen Gedenkfeier. Unter ihnen Ludmila Bagdonas und ihre beiden Söhne Mike und Alexander. 

Die Gebrüder Bagdonas brachten den ersten Tonziegel an der dafür vorgesehenen Holzstele an.

Sie hatte nach fast 30jähriger Suche über den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge in Erfahrung gebracht, dass ihr Großvater Nikita Larschin auf dem Friedhof in Klein-Zimmern seine letzte Ruhestätte fand. Er verstarb am 10. April 1944. Herausgefunden hatte das die Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Die im Jahre 2010 begonnenen Recherchen brachten seitdem die Namen von 379 Verstorbenen hervor. Es folgte ein Projekt des Volksbundes diese Namen mit Jugendlichen von Schulen aus Groß-Zimmern und Dieburg auf Tonziegeln festzuhalten. Schüler der Dieburger Goetheschule, die sich schon lange mit dem Friedhof beschäftigen, fertigten bereits rund 80 dieser Ziegel an. Diese brachten sie zur Gedenkfeier mit und verlasen die dort notierten Namen. Weitere Tonziegel sollen schon bald erstellt und ausgelegt werden. Se alle werden an dort bereits platzierten Holzstelen angebracht.

Bildergalerie zur Gedenkfeier am 22. Juni 2021