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Partnerstädte

„Europäisches Dorf“ am Kürbismarkt


Seit 2010 ist Groß-Zimmern mit der italienischen Gemeinde Rignano sull‘Arno aus der Region Florenz verschwistert. Einige Jahre lang gab es von italienischer Seite aus nur sehr wenig Kontakt mit offiziellen politischen Gremien und Personen, dafür wurde die Partnerschaft vor allem auf Vereinsebene durch die ehrenamtlichen Vereine Chernobyl und Formica Onlus aufrecht erhalten. Ein fester Bestandteil unserer Verschwisterung ist und war immer der Kürbismarkt, an dem die Italiener im „Europäischen Dorf“ Produkte aus ihrer Region verkauft haben – neben leckeren Vorspeisenplatten und Nudelgerichten auch Wein, Öl und Fenchelsalami.

Seit zwei Jahren nun gibt es in Italien eine Neubesetzung und einen Bürgermeister mit Beigeordneten, die Groß-Zimmern und der Verschwisterung sehr wohlgesonnen sind. Im letzten Jahr hat der neue Bürgermeister Giacomo Certosi selbst am Kürbismarkt teilnehmen können, in diesem Jahr waren die Vizebürgermeisterin Federica Morandi und die Vorsitzende des Gemeindeparlamentes Grazia di Dio zu Besuch. Die beiden vorgenannten Vereine kamen mit insgesamt acht Personen nach Groß-Zimmern.

Ex-Bürgermeister Achim Grimm stellte mit Jasmin Hübner ein interessantes Programm zusammen, um den Besuchern sowohl aus Frankreich als auch aus Italien die Region bekannt zu machen. So wurden alle am Freitag nach langer Autofahrt im Restaurant „Little Italy“ in Darmstadt begrüßt und bewirtet. Besonders gefiel, dass dort an diesem Abend Chorus Line der Chorgemeinschaft Groß-Zimmern mit vielen Liedern die Gäste begeisterte.

Am Samstagmorgen nahmen die Gäste aus Italien und Frankreich mit den Gastbetreuern an einer Führung der Grube Messel teil, die in beide Sprachen übersetzt wurde. Sandra Bruckmann übersetze ausgezeichnet für die italienischen Gäste. Die Besucher zeigten sich von den Fossilien und der Fundstätte begeistert, insbesondere die italienische Vizebürgermeisterin, deren Ehemann Geologe ist.

Ab Samstagmittag nahmen die beiden Delegationen am Kürbismarkt teil, eröffneten diesen offiziell gemeinsam mit Bürgermeister Mark Pullmann und der zweiten Vorsitzenden des Vereins bel(i)ebt Groß-Zimmern, Jasmin Dressel, und wirkten in der Jury bei der Wahl der besten Halloweenkostüme mit.

Die italienische offizielle Delegation, die einige tolle Ideen und Projekte mitbrachten, setzten sich darüber hinaus mit Bürgermeister Mark Pullmann zusammen, um Termine und Absprachen zu treffen. An diesem Treffen nahmen auch der Vorsitzende des Verschwisterungskomitees Vito Fagiolino und Sandra Bruckmann teil. Für das nächste Jahr ist eine Delegation aus mindestens acht Personen nach Rignano sull’Arno eingeladen, um im Mai am „Antiken Viehmarkt“ teilzunehmen. Hierfür sind Gelder bei der Region Toskana beantragt und zugesagt worden. Eine Gegeneinladung zum 750-jährigen Jubiläum von Groß-Zimmern im Jahr 2026 wurde dabei natürlich auch ausgesprochen. Dieses interessante und planungsintensive Treffen wurde mit einer kurzen Führung durch das Rathaus abgerundet. Das Rathaus gefiel den Gästen ausgenommen gut, besonders die sehr mitarbeiterfreundlich gestalteten Räumlichkeiten. Am Samstagabend zeigte sich die Wertschätzung der Groß-Zimmerner Politik und der Bürgerschaft den Partnergemeinden gegenüber. Es war zwanglos ins „Europäische Dorf“ geladen worden und sehr viele Engagierte nahmen teil und unterhielten sich mal kürzer, mal länger. Es war so ein richtig schöner Abend, der nur leicht durch den einsetzenden Regen getrübt wurde. Insgesamt war das „Europäische Dorf“ am Kürbismarkt ein voller Erfolg, da sowohl Käse und Wein der Franzosen als auch die Köstlichkeiten der Italiener bereits am Sonntagnachmittag ausverkauft waren. Die Italiener spenden das Geld für humanitäre Projekte in ihren Vereinen.

Der Sonntag begann mit einem festlichen ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Kirche. In Fürbitten brachten die Gäste ihre Sorgen um den Frieden in der Welt und die Vertiefung der Partnerschaften zum Ausdruck. Gerade die seit 42 Jahren bestehende Städtepartnerschaft mit Saint-Fargeau-Ponthierry hat viele Höhen und Tiefen, aber auch sehr beeindruckende Begegnungen erlebt.     

Zum Abschluss des Wochenendes gab es am Sonntag noch ein gemeinsames Abendessen mit allen Beteiligten, bei dem sich die Italiener und Franzosen noch einmal für die Gastfreundschaft und das tolle Programm bedankten – und Einladungen in ihre Gemeinden aussprachen.